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Kinderzahnheilkunde

Kinderzahnheilkunde

Gesunde, schöne Zähne – ein Leben lang!

Liebe Eltern, es liegt in Ihren Händen den Grundstein für gesunde und schöne Zähne bei Ihrem Kinde zu legen. Mehr als 60% aller hessischen Kinder im Kindergarten haben bereits naturgesunde Gebisse. "Löcher" und Zahnverlust durch Karies sind vermeidbar! Gesunde Zähne sind schön, nur mit gesunden Zähnen lässt sich gut kauen und sie schmerzen nicht. Die Zähne Ihres Kindes sind von ganz besonderer Bedeutung für seine Gesundheit. Die zahnärztliche Behandlung kranker oder völlig zerstörter Zähne ist unangenehm, langwierig und besonders für Kleinkinder sehr belastend. Die jetzt heranwachsende Generation hat durch die bestehenden Vorsorgemöglichkeiten gute Aussichten auf gesunde Zähne - ein Leben lang. Zahn- und Kieferfehlstellungen, auch durch Lutschgewohnheiten an Schnuller oder Daumen, können sich nachteilig auf die Kau-, Schluck-, und Atemfunktion, die Sprachentwicklung und Ästhetik auswirken.

Nehmen Sie an den Früherkennungsuntersuchungen und Beratungen beim Zahnarzt teil. Die Ziele der Früherkennungsuntersuchung finden Sie hier.

  • Frühzeitiges Erfassen von Erkrankungen und Fehlentwicklungen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich
  • Erfassen und Senken des Kariesrisikos
  • Gewöhnung des Kindes an zahnärztliche Routineuntersuchungen
  • Entwickeln des Bewusstseins bei Eltern und Kind, dass und wie Zahnpflege erfolgen muss
  • Beratung der Eltern über zahngesunde Ernährung
  • Entwickeln des Ernährungsbewusstseins beim Kind

Durch die frühzeitige Gewöhnung an regelmäßige Zahnarztbesuche, die spielerisch ablaufen und nicht an die Beseitigung bereits vorhandener Zahnschmerzen geknüpft sind, sollen gute eigene Erfahrungen vermittelt und der Zahnarztbesuch dadurch positiv belegt werden.

    

Früherkennungsuntersuchung

Ziel dieser Früherkennungsuntersuchung ist es Zahnerkrankungen, insbesondere der Karies, vorzubeugen und sicher zu stellen, dass eine notwendige Behandlung frühzeitig eingeleitet wird. Es geht aber nicht nur um die Erkennung von Karies, Zahnfleischentzündungen und Kieferanomalien, sondern vor allem um deren Vermeidung. Die Früherkennungsuntersuchung (FU 1) wird im Alter von 2 1⁄2 - 3 1⁄2 Jahren, wenn alle oder fast alle Milchzähne durchgebrochen sind, durchgeführt. Im Alter zwischen 4 und 6 Jahren erfolgt dann die FU 2.

Die FU beinhaltet:

  • Eine eingehende Untersuchung zur Feststellung von Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten
  • Die Einschätzung des Kariesrisikos anhand bestimmter Merkmale
  • Die Ernährungs- und Mundhygieneberatung der Eltern
  • Die Aufklärung über geeignete Fluoridierungsmaßnahmen.
  • Neu ist auch das "Zahnärzliche Kinderuntersuchungsheft", dass bereits von vielen Praxen ausgegeben wird. In ihm werden nicht nur die Ergebnisse der FU 1 + 2, sondern auch alle halbjährlichen Untersuchungen, die wie bisher wahrgenommen werden sollten. Dieses Heft ist für Eltern und Kinder Zahngesundheitspass, Erinnerungshilfe und Informationsbroschüre zugleich.

Maßnahmen

Schöne und gesunde Zähne – ein Leben lang!

Liebe Eltern, es liegt in Ihren Händen für gesunde und schöne Zähne bei Ihrem Kind zu sorgen.

Fluoride erhöhen die Widerstandskraft der Zähne

Fluoridfahrplan: Bis zum 2. Geburtstag 1x täglich, danach bis zum Schulalter 2x täglich eine erbsengroße Menge fluoridierte Kinderzahnpasta verwenden. Ab dem 6. Geburtstag (Schulalter) fluoridierte Erwachsenen - oder Juniorzahnpasta benutzen. Ab dem 2./3. Lebensjahr kann fluoridiertes Salz verwendet werden. Alle anderen Maßnahmen wie z.B. Einnahme von Fluoridtabletten, das Auftragen von Fluoridlack oder das Einbürsten von Fluoridgel spricht Ihr Zahnarzt individuell mit Ihnen ab.

So können Sie Ihr Kind vor Karies schützen

  • Ab dem 12. Lebensmonat braucht Ihr Kind keine Nuckelflasche mehr, es kann schon aus dem Becher trinken.
  • Fruchtsaftschorlen, Säfte, Limonaden, gesüßte Tees usw. sollten die Ausnahme sein und gehören nicht ins Fläschchen. Gewöhnen Sie Ihr Kind an Mineralwasser.
  • Fläschchen/Schnabeltassen nur zu den Mahlzeiten, nicht wahllos zur „Selbstbedienung“  
  • Häufigkeit des Zuckerkonsums einschränken. Zucker ist kein Lebensmittel!
  • Zähneputzen von Anfang an! Dem Zahnbelag keine Chance geben!
  • Eltern putzen die Kinderzähne abends rundum sauber bis ins Schulalter hinein! Zähne müssen sauber schlafen gehen.
  • Um die Fluoridwirkung zu verstärken, sollte der Zahnpastaschaum nach dem Putzen nur ausgespuckt werden.
  • Zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung ab dem 2. Lebensjahr.
  • Zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr wachsen hinter den Milchbackenzähnen die ersten bleibenden Backenzähne. Diese sollten beim Putzen besonders beachtet werden

 

 

Karies

Gesunde Zähne sind schön! Karies ist vermeidbar!

Kinder haben heute gute Aussichten auf gesunde Zähne – ein Leben lang. Die zahnärztliche Behandlung kranker oder zerstörter Zähne ist unangenehm, langwierig und besonders für Kleinkinder sehr belastend.

Die Kariesentstehung

Karies entsteht unter dem Zahnbelag (Plaque), einem Lebensraum für Bakterien (Mikroorganismen). Diese bauen den Zucker und andere niedermolekulare Kohlenhydrate in ihrem Stoffwechsel ab und scheiden Säuren aus. Die Säuren zerstören die Zahnoberfläche – den schützenden Zahnschmelz – es entsteht Karies. Karies ist immer auf das Zusammenspiel dieser Faktoren zurückzuführen. Ganz besonders schädlichen Einfluss hat der Dauergebrauch von Nuckelflaschen. Nuckelflaschenkaries, Dauernuckeln und schlechte Zahnpflege können zur Zerstörung der Milchzähne führen! Der Speichel ist ein natürlicher Schutz für die Zähne: Er kann reparieren und die Säuren neutralisieren. Aber dazu braucht er Zeit. Ständiges Trinken aus der Nuckelflasche lässt ihm diese Zeit nicht, er kann seine Schutzfunktion nicht ausüben. Sie können für eine gesunde Gebissentwicklung Ihres Kindes sorgen – hier die wichtigsten Punkte: Zwischen dem 5. und 8. Lebensmonat bekommt ihr Kind die ersten Zähnchen. Jetzt beginnt das tägliche Zahnputzen. Reinigen Sie die Zähne einmal täglich – am besten abends – von allen Seiten mit einer kleinen Zahnbürste und etwas Kinderzahnpasta. So gewöhnt sich Ihr Kind frühzeitig an die regelmäßige Zahnpflege und wird sie später leichter selbstständig weiterführen.

Die zahngesunde Ernährung meines Kindes

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist gut für die Zähne und für den ganzen Körper. Bieten Sie Ihrem Kind - sobald es kauen kann -gesunde Lebensmittel an, wie z.B. rohes Gemüse und frisches Obst, das ist wichtig für die optimale Entwicklung. Außerdem regen diese Lebensmittel den Speichelfluss an. Speichel ist unser wichtigstes natürliches Schutzsystem im Mund: Speichel spült, schützt, repariert und härtet die Zähne. Zucker ist kein Lebensmittel! Nur ein Viertel der Zuckermenge wird offensichtlich und bewusst in reiner Form gegessen, drei Viertel dagegen sind in süßen Getränken und fertigen Produkten (vor allem in denen, die extra für Kinder angeboten und beworben werden!) versteckt. Einmaliges genussvolles Naschen nach einer Hauptmahlzeit ist für die Zähne weniger schädlich, als kleine Naschereien über den ganzen Tag verteilt. Ein völliges Zuckerverbot macht keinen Sinn, ein schlechtes Gewissen ändert nicht das Essverhalten. Also: verbieten Sie Süßes nicht, sonder bieten Sie attraktive Alternativen an. Vorsicht! Zucker hat viele Namen, aber alle Zucker machen Karies! Z.B. Fruchtzucker, Fructose, Laktose, Maltose, Milchzucker, Traubenzucker, Maltodextrin, Malzzucker, Rohrzucker, Honig, Sirup usw. Ersetzen Sie zucker- und säurehaltige Getränke durch Mineralwasser. Bereits durch diesen Tausch bewahren Sie die Zähne Ihres Kindes vor vielen schädigenden Zucker- und Säureangriffen.

Zahnfehlstellungen vermeiden

Schnullern und Daumenlutschen führen zu Verschiebungen der Zähne und zu Kieferverformungen. Die Folgen: Ihr Kind kann nicht richtig abbeißen, es atmet statt durch die Nase durch den Mund, was zu vermehrten Infektionen der Atemwege führen kann, Schluck- und Sprachstörungen (z.B. Lispeln) entstehen. Die Entwöhnung von Schnuller oder Daumen sollte frühzeitig beginnen und bis zum 4. Geburtstag gelungen sein.